Das Gelingende fokussieren, Menschen Halt und Zuversicht schenken! Das ist es, was mich an der Positiven Psychologie und meinem Job so begeistert. Das ist es, was meine Mitmenschen an mir und meiner Arbeit schätzen.
Woher rührt dieser Antrieb, der auf ganz natürliche Weise in mir wirkt? Ich habe es zwar geahnt, aber so richtig wurde es mir erst im vergangenen Jahr 2021 bewusst. Mit einem Schlag wurde uns als Familie der absoluten Anker weggezogen. "Sebastian...Mama ist tot!" Diesen Satz, den mein Bruder ohne Vorwarnung an einem frühsommerlichen Donnerstagmorgen in den Hörer sprach, werde ich mein Leben lang nicht vergessen.
Meine Mutter, die im Alter von 66 Jahren völlig unvermittelt von uns ging, hinterließ nicht nur ein gewaltiges Loch in unserer Familie, sondern auch in ihrem weiteren Umfeld. Für ihre Freundinnen und Geschwister war sie Energiespenderin, Sonnenschein, Erneuerin und Freiheitskämpferin. Sie war zeitlebens eine Vollblut-Lehrerin - das wurde mir in den Wochen nach ihrem Tod bewusster den je. Kolleg*innen, Schüler*innen und alte Weggefährt*innen, die ich bislang nur aus Erzählungen kannte, meldeten sich bei mir und erzählten von ihrem Wirken, wie sie in ihrer beruflichen Laufbahn niemanden allein ließ und mit allem, was ihr an Kraft zur Verfügung stand, für jeden und jede einstand, Mut machte, Menschen aufbaute und integrierte, Dankbarkeit und Wertschätzung an Orte brachte, wo bislang ein dunkler Schatten war. Sie brachte Licht in die Welt.

Vor allem für diejenigen, deren Lebensumstände nicht sehr vorteilhaft waren. Nachhilfe für Geflüchtete, das Besuchen und Begleiten von Alten, Verlassenen und Sterbenskranken. Meine Mutter ist für mich und andere durch das, was durch ihr Wirken auch nach ihrem Tod noch besteht und weiterhin wächst, ein absolutes Vorbild.
Mit dem, was auch meine Mutter mir an Werten und Stärken mitgegeben hat, möchte ich meinen Beitrag zu Wirksamkeit, Wachstum und Wohlbefinden in der Welt leisten. Die wohl noch lange sichtbaren Fußspuren meiner Mutter auf ihrem "Spielfeld" Schule möchte ich zumindest mit kleinen Schritten weiterführen um Chancengleichheit und Zuversicht im Schulsystem zu unterstützen.
Das Engagement des Vereins "Sonnenkinder Hamm e.V." aus meiner Heimatstadt hätte die Augen meiner Mutter mit Sicherheit leuchten lassen. Dieser Verein hat es sich zur ehrenvollen Aufgabe gemacht, möglichst vielen Kindern an ihrem 1. Schultag einen kostenlosen Schulranzen und Arbeitsutensilien für einen materiell gleichen Start ins Schulleben zu ermöglichen. Ich habe vor einigen Tagen selbst erfahren dürfen, mit welch leuchtenden Augen Kinder ihren ersten Schultag erleben. Was für ein wichtiger Tag dieses Datum für jedes Kind ist.
Kein Kind ist verantwortlich für Armut und doch leiden Kinder am meisten unter den Folgen dieser Umstände. Ich möchte dazu beitragen, dass kein Kind mit Ausgrenzung und einem negativen Selbstbild in das Schulleben, eine Zeit, die Hoffnung, Freude und Zuversicht stiften soll, starten muss. Deshalb spende ich 3 % meines Jahresgewinns für die Arbeit des Vereins "Sonnenkinder Hamm e.V.".
Vielleicht möchten Sie diesen oder andere tolle Zusammenschlüsse zur Förderung von Schulkindern durch Mitwirkung oder Spenden ja auch unterstützen.
Meine Mutter wird dort oben für uns strahlen :-).
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